Gutes Grafikdesign bedeutet auch eine eindeutige Bildsprache auf Verpackungen.
Wenn man nicht lesen kann oder wie in unserem Fall der Landessprache nicht mächtig ist, werden Bilder sehr wichtig. Vor einigen Jahren hat uns eine Reise in den Nordosten Polens geführt. Da unser Proviant naturgemäß ziemlich schnell verbraucht war, mussten wir einkaufen. Das mitgebrachte Wörterbuch half leider nicht immer und wir mussten feststellen, wie wichtig eine eindeutige Bildsprache, vor allen Dingen auf Lebensmittelverpackungen, ist.
Wenn die Sprache versagt sprechen die Bilder.
Die Grafikdesignerin in mir hat von Haus aus ein Faible für Verpackungsdesign und ich sehe mir nicht nur im Ausland immer gern Verpackungsdesign beim Einkaufen an. In Ländern, in denen Sprachen gesprochen werden, die auf Latein basieren, habe ich auch keine Verständnisschwierigkeiten beim Einkaufen von Käse.
CAPRI – rund und doch keine Insel.
In den Masuren war ich mir nicht sicher, was die eingeschweisste Kugel CAPRI auf meinem Butterbrot später darstellen sollte. Da netterweise eine Kuh auf einer Wiese abgebildet war, konnten wir davon ausgehen, dass wir es hier mit Käse zu tun hatten. Und richtig, CAPRI entpuppte sich als ein Mozzarella-Ersatz. Mit Salz und Pfeffer gewürzt verfeinerte er das Tomatenbrot. Hätten wir noch Basilikum gehabt, wäre der Verdacht aufgekommen uns verfahren zu haben aber hier versank die rote Sonne doch eher im See.
Quark oder doch nicht Quark?
Twaróg bereitete uns etwas Kopfzerbrechen, zumal es ihn in ganz vielen Abpackzuständen und Sorten zu kaufen gab. Ich habe nicht herausbekommen, wo hier die Unterschiede liegen aber es ist kein Quark, so wie ich ihn kenne, sondern eher ein Schicht- oder Hüttenkäse … und außerordentlich lecker.
Übrigens sind Quark- oder Schichtkäseverpackungen bei uns zuhause auch nicht eindeutig identifizierbar für Menschen, die unsere Sprache nicht sprechen. Da achtet unsereins nur nicht mehr drauf, weil die Verpackung in Form und Design bekannt ist.
Wo Ziege draufsteht, ist auch Ziege drin.
Ein Glück, endlich ein Produkt im Einkaufswagen, von dem ich genau wußte, was ich bekomme. Hier kam noch dazu, dass die Verpackungsform und -art sehr der Ziegenfrischkäseverpackung ähnelte, wie ich sie kenne und sofort hatte ich ein sicheres Gefühl das richtige Produkt im Einkaufswagen zu haben.
Mit eindeutigen Lebensmitteln hat es das Verpackungsdesign etwas einfacher. Huhn in Aspik und das Federvieh krönt das Glas. Ananas in der Dose hat bestimmt keine Kirschen auf der Banderole und das Design einer Spinatverpackungen ist immer grün.
Milch ohne Kuh auf der Flasche gestaltet sich als schwieriger.
In diesem polnischen Fall punktete im Lebensmittelverständnis eindeutig die äußere Verpackung. Flasche, weiß, rund, blaues Etikett – das kann nur Milch sein! Mleko – schwierig auszusprechen aber es ist das drin, was man erahnt. Das Ganze in einer orangen Dose und ich hätte meine Zweifel gehabt.
Seit diesen Ferien weiß ich auch durchsichtige Verpackungen sehr zu schätzen. Die Getreideähren auf der Tüte gaben schon einen Hinweis auf Backwaren. Beim Blick auf die Scheiben konnte ich dann sicher sein, zum Abendbrot eine ordentliche Schnitte auf dem Teller zu haben.
Nun ist mir noch mehr bewußt, wie wichtig das Design und die Gestaltung einer Verpackung für die Verbraucher*innen ist. Und wie zweifelhaft z.B. Duschgel in Verpackungen ist, die wie Getränkedosen aussehen (alles schon einmal im Regal gesehen). Über Badepralinen mag ich jetzt gerade nicht nachdenken.
Ich will mich ja nicht arbeitslos machen aber der Trend zu unverpackt ist mir auch sehr sympatisch. Hier sehe ich eindeutig das Produkt und es kommt nicht zu Verwechslungen.
… nichtsdestotrotz liebe ich das Design von schönen Verpackungen … und herrlichen Inhalten …PS: Die Geflügelpasteten-Dosen habe ich auch nur wegen der herrlichen Retrografiken gekauft.
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