Farbenfehlsichtigkeit – auch ein Thema im Bereich Barrierefreiheit.
Für die Entwicklung barrierefreier Webseiten ist es sehr wichtig, sich mit den Einschränkungen von Menschen mit Farbfehlsichtigkeit auseinanderzusetzen, um diese Erkenntnisse zu berücksichtigen.
Was bedeutet eigentlich Farbenfehlsichtigkeit?
Menschen mit vollem Farbensehen besitzen drei verschiedene Rezeptoren, die durch Mischung der Grundfarben Rot, Grün und Blau den Sinneseindruck „Farbe“ vermitteln. Ist einer dieser Rezeptoren (auch Zapfen genannt) defekt, kann das gesamte Farbspektrum nicht mehr interpretiert werden. Je nachdem, welcher Zapfen defekt ist, liegt eine Rot-, Grün- oder Blaublindheit vor.
Protanopie (Rotblindheit) und Deuteranopie (Grünblindheit) werden zusammen als Rot-Grün-Sehschwäche bezeichnet, die auch weiter verbreitet ist als die Tritanopie (Blaublindheit), die auch Blau-Gelb-Sehschwäche genannt wird.
Menschen mit nur einem funktionsfähigen Rezeptor können keine differenzierbaren Farben, sondern nur Graustufen wahrnehmen.
Um sich das besser vorstellen zu können, habe ich einmal versucht, dieses unterschiedliche Farbensehen zu simulieren:
oben links Originalansicht, oben rechts Deuteranope Simulation (Grünblindheit), unten links Protanope Simulation (Rotblindheit), unten rechts Tritanope Simulation (Blaublindheit)
Was bedeutet das also für die Arbeit im Webdesign?
Ich werde natürlich nie eine Website entwickeln können, die für alle Menschen gleich aussieht, aber ich kann bei der Farbwahl darauf achten, dass die einzelnen Farben so kontrastreich sind, dass viele Menschen sie unterscheiden können.
Generell sollte man darauf achten, dass die Kontraste zwischen den einzelnen Farben erkennbar sind. Dies gilt aber auch für Menschen ohne Farbsehschwäche. Wichtig ist der Kontrast zwischen Vorder- und Hintergrundfarbe, was sich besonders bei Monitoren bemerkbar macht. Hier muss der Kontrast anders gewählt werden als auf dem Papier. Da jeder Monitor eine andere Farbwiedergabe hat, ist der Wiedererkennungswert des gesamten grafischen Erscheinungsbildes entscheidend.
Was für Farben und Menschen mit Farbsehschwäche in digitalen Medien gilt, gilt auch für Printmedien. Auch hier muss auf gute Kontraste geachtet werden, da sonst z.B. Beschriftungen in Diagrammen nicht unterschieden werden können.
Auf die Farbwirkung in analogen und digitalen Medien gehe ich im folgenden Artikel näher ein:
Die Welt ist bunt aber Farben sehen analog anders aus als digital. Was bedeutet das für Ihr Design? >>
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